Mir war es als Student der Volkswirtschaftslehre leider nicht vergönnt, mit meiner Diplomarbeit über das Erdgas-Röhren-Embargo gegen die Sowjetunion oder mit meinen finanzwissenschaftlichen Seminar-Stücken auch nur annähernd so bekannt zu werden wie der VWL-Student Thomas Herndon. Er widerlegte vor gut zwei Jahren das Verschuldungs-Mantra der Harvard-Ökonomen Carmen Reinhart und Kenneth Rogoff. Bekanntlich kamen die beiden Excel-Ökonomen in ihrer wissenschaftlichen Publikation „Growth in a Time of Debt“nach der Analyse von Verschuldung und Wachstumsraten führender Industrienationen zu dem Ergebnis, dass sich Konjunkturprogramme nicht lohnen, um ein Land aus einer Rezession zu führen, sondern eher schaden. Sobald die Staatsschulden mehr als 90 Prozent des Bruttoinlandsproduktes ausmachen, schrumpft das Wachstum. “
Die Untersuchung wurde zu einem wichtigen Argument für die Debatte, wie die Folgen der Weltfinanzkrise bewältigt werden können“ , schreibt bandeins in der November-Ausgabe mit dem sympathischen Schwerpunkt „Ökonomischer Unsinn“(unbedingt bestellen, lohnt sich).
Herndon sollte diese These in seiner Semesterarbeit…
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